Rebuild Wasserkante
Wettbewerb 2024
in Zusammenarbeit mit Bruno Fioretti Marquez
Auf dem Areal des ehemaligen Continental-Werkes im nord-osten Hannovers entsteht die Wasserstadt Limmer. Als Teil des zweiten Bauabschnitts sollen die schadstoffbelasteten Produktionsgebäude entlang des Stichkanals Linden zurückgebaut und durch eine neue Wohnbebauung ersetzt werden, die den Bestand neu interpretieren.
Beiden vorgeschlagenen Neubauten bilden den Bestand vereinfacht und zeitgenössisch nach und übernehmen die bestehenden Hauptcharakteristika - so zum Beispiel das hohe geneigte Dach, die lineare Baukörperentwicklung und im Wesentlichen die First- und Traufhöhen. Die historische Referenz bleibt erlebbar und trotzdem entsteht ein zeitgenössisches Ensemble, das Identität für die Wasserstadt Limmer stiftet.
Die charakterlich unterschiedlichen Freibereiche werden spannungsvoll miteinander in Verbindung gesetzt und verwoben: Die baumbestandene, kanalbegleitende Promenade dient der Erholung, dem Sport und der Begegnung. Ein Bootsanleger erlaubt das einfache Nutzen des Gewässers.
Am Gelenkpunkt zwischen den beiden Neubauten W8 und W9 weitet sich die Promenade zu einer kleinen Piazzetta auf, die unmittelbar an den Marktplatz und den eingefriedeten Garten der Kindertagesstätte angrenzt. Unmittelbar angrenzend ist der lebendige Quartiersmarktplatz, der ebenso zum Miteinander einlädt.
Das Wohngebäude W8 wird von einem straßenartigen Laubengang an der Südseite erschlossen, der sich mäandrierend immer wieder aufweitet. So werden zum einen die Wohnungseingänge markiert und zum anderen aber auch Aufenthaltsbereiche im Freien geboten, auf denen sich die Bewohnenden begegnen und austauschen können. Das Gebäude wird über drei im Freien liegende, aber witterungsgeschützte Treppenhäuser und Aufzugtürme vertikal erschlossen. Der Laubengang dient somit neben der Erschließung und dem nachbarschaftlichen Aufenthalt im Freien auch als Lärmpuffer und als baulicher Sonnenschutz nach Südwesten.
Das Bürogebäude W9 verfügt über flexibel einteilbare Büroeinheiten entlang der Fassaden, die jeweils als Zellen- oder Großraumbüros genutzt werden können. Im Gebäudeinneren sind auf allen Geschossen in der Kernzone die Erschließung und Besprechungs- und dienende Räume angeordnet. Ein Treppenhaus mit Aufzug erschließt das Haus einfach und effizient.
Die beiden Gebäude W8 und W9 sind im Untergeschoss verbunden und teilen sich eine Tiefgarage für PKW und Fahrräder.
Beide Neubauten werden konstruktiv ähnlich als Holz-Hybridgebäude in Skelettbauweise entwickelt. Das Primärtragwerk wird im Inneren aus Stützen und Trägern aus Brettschichtholz und aussteifenden Gebäudekernen aus Stahlbeton gebildet. Fassadenseitig sind die gebäudehohen, massiven Pfeiler aus Mauerwerk und Stahlbeton errichtet und untereinander durch rot eingefärbte Stahlbetonbalken verbunden.
Nutzung: Wohnen, gewerbliche und öffentliche Nutzungen
Ort: Hannover
Jahr: 2024
Status: Wettbewerb